Glücksspielsucht schadet Betroffenen mehr als bisher angenommen News_
Schweiz Werbung und Coronapandemie heizen Online-Spielsucht weiter an News
Spieler sollten sich aber immer bewusst sein, dass auch das Risiko des Verlustes besteht. Der Bezug zum realen Geld geht schnell verloren und eine soziale Kontrolle fehlt. Eine neue Analyse der GREA und Sucht Schweiz zeigt, dass vor allem jüngere Menschen, Personen mit niedrigem Einkommen oder einem tiefen Bildungsabschluss paysafecard casino problematisches Spielverhalten aufzeigen. Die Programmleitung von “Spielen ohne Sucht”, Nadja Rimann erklärt, dass diese Menschen besonders empfänglich für den Lockruf vom schnellen und großen Gewinn seien.
„Der Anstieg der Mediensucht ist vor allem auf die wachsende Zahl pathologischer Nutzer unter den Jungen zurückzuführen“, sagte Studienleiter Rainer Thomasius vom DZSKJ des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Er warnte vor den Folgen durch die Vernachlässigung von Aktivitäten, Familie, Freunden und einen verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus. „Da persönliche, familiäre und schulische Ziele in den Hintergrund treten, werden alterstypische Entwicklungsaufgaben nicht angemessen gelöst.
Im qualitativen Teil mit je 10Interviews aus der deutschen und französischen Schweiz wurde die Wirkung des neuen BGS und des besonderen, pandemiebedingten Umfelds auf das Online-Spielverhalten genauer untersucht. Die Befragten gaben grossmehrheitlich an, dass sich die explosionsartige Vermehrung des Schweizer Online-Angebots zusammen mit der Coronapandemie und dem Teil-Lockdown stark auf ihr Verhalten ausgewirkt hat. Die Vervielfachung des Angebots, das intensive Marketing, die unbegrenzte Verfügbarkeit der Spiele und die Bonus-Angebote stellten wichtige Faktoren für eine Intensivierung des Spielverhaltens dar. Sucht Schweiz und GREA veröffentlichen die zweite Welle der eGames-Studie zum Online-Geldspielverhalten in der Schweizer Bevölkerung. Sie folgt vier Jahre nach einer ersten Welle und nach Inkrafttreten des neuen Geldspielgesetzes (BGS).
Psychologie des Geldes
Auf Personen mit Suchtproblematik lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Versäumte Chancen eine Suchtbehandlung zu beginnen und der Ausfall vieler suchtpräventiver Maßnahmen sind weitere Faktoren, die einer Verschärfung der Situation im Bereich Sucht und eine gesteigerte Behandlungsnachfrage nach der Pandemie plausibel machen. Jüngere Menschen haben ihr Konsumverhalten beim Rauchen und Trinken am stärksten verändert, ältere Menschen kaum. Personen, welche die Corona‐Krise überproportional als Belastung wahrnehmen, berichten häufiger davon, ihre Konsumgewohnheiten geändert zu haben. Hat sich das suchtrelevante Verhalten, wie der Konsum von Alkohol, Zigaretten, Drogen oder Glücksspiel in Österreich durch den ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 verändert? Unterschiedliche Auswirkungen zeigt eine kürzlich vorgestellte Bevölkerungsumfrage des Kompetenzzentrums Sucht der Gesundheit Österreich.
Finanziert durch 16 Deutschschweizer Kantone (AI, AG, AR, BE, BL, BS, GL, GR, LU, NW, OW, SG, SO, TG, UR, ZG). Bis jetzt bleibt indes nur beschränkt nachvollziehbar, warum die älteren Schüler von den Schliessungen weniger betroffen sein sollen. Zwar sind Jugendliche selbständiger als jüngere Kinder, der Betreuungsaufwand für die Eltern hält sich in Grenzen.
- Wie eine Studie, die im Auftrag der Krankenkasse DAK durchgeführt wurde, zeigt, ist die Zahl der Jugendlichen, die an Social Media- oder Videospielsucht leiden, in den letzten zwei Jahren deutlich angestiegen.
- Die Nutzungszeiten bei Spielen und Social Media unter der Woche und auch am Wochenende lägen immer noch “deutlich über dem Vorkrisenniveau”, sagte Thomasius.
- Das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) kommt in einer Untersuchung im Auftrag der Krankenkasse DAK zu dem Schluss, dass bei mehr als 4 Prozent der 10- bis 17-Jährigen in Deutschland ein sogenanntes pathologisches Nutzungsverhalten vorliegt.
- Jüngere Menschen haben ihr Konsumverhalten beim Rauchen und Trinken am stärksten verändert, ältere Menschen kaum.
- Die Vervielfachung des Angebots, das intensive Marketing, die unbegrenzte Verfügbarkeit der Spiele und die Bonus-Angebote stellten wichtige Faktoren für eine Intensivierung des Spielverhaltens dar.
- Als Reaktion müssten Prävention und Hilfsangebote ausgebaut und neue Akzente in der Bildungs- und Familienpolitik gesetzt werden.
«Wenn man sich vorstellt, dass all diese Personen rund zwei Milliarden Franken Verlust machen, ist es nicht verwunderlich, dass sie hoch verschuldet sind.» Diejenigen, die sich bei der Schuldenberatung melden, haben laut Meury im Durchschnitt 166’000 Franken Spielschulden. Die Nutzungszeiten bei Spielen und Social Media unter der Woche und auch am Wochenende lägen immer noch „deutlich über dem Vorkrisenniveau“, sagte Thomasius. Diese könnte zeigen, ob Corona dauerhafte Spuren im Nutzungsverhalten hinterlassen hat. Zwischen April und Anfang Juni 2020 führte das Kompetenzzentrum Sucht der Gesundheit Österreich GmbH im Auftrag des BMSGPK und des BMF eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zu Konsumgewohnheiten mit rund 6.000 Personen online durch. Abgefragt wurden der Konsum von Alkohol, Tabakprodukten, illegalen Drogen und Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie die Nutzung von Glücksspiel und Computerspielen. Krankhaftes Computerspielverhalten und Social-Media-Sucht haben bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie einer Studie zufolge zugenommen.
Angesichts der festgestellten Probleme im Zusammenhang mit den Online-Spielen, gerade unter einem jungen Publikum, schliessen sich erstmals alle Kantone zusammen, um eine nationale Präventionskampagne durchzuführen. Denn die Studie zeigt auch, dass ein Drittel der Spielenden die bestehenden Hilfs- und Betreuungsangebote gar nicht kennt. Auf der Website gambling-check.ch, die in den drei Landessprachen vorliegt, können sich die Spielerinnen und Spieler mit den Gründen auseinandersetzen, die sie zum Spielen motivieren.
Neben der Internetwerbung haben Online-Casinos vor allem in TV-Werbung investiert. Die jährliche Werbepräsenz stieg von 6,2 Millionen im Jahr 2019 auf 17,8 Millionen Franken im Jahr 2020, ohne Berücksichtigung von Rabatten. Online-Casinos schalten ihre Werbung auf Schweizer Werbefenstern von privaten deutschen Sendern, aber auch auf SRG-Kanälen. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Online-Glücksspiele stark an Popularität gewonnen haben.
Verhaltenspsychologie
80 Millionen Menschen leiden an einer Glücksspielstörung oder an problematischem Glücksspiel – was in etwa der Einwohnerzahl Deutschlands entspricht. Eine krankhafte oder pathologische Nutzung sehen die Experten, wenn bei Betroffenen ein Kontrollverlust, eine „Priorisierung gegenüber anderen Aktivitäten“ und eine Fortsetzung der Nutzung trotz negativer Konsequenzen zu beobachten ist. „Das Verhalten besteht in der Regel über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten. Hieraus resultieren signifikante Beeinträchtigungen in persönlichen, sozialen und schulisch-beruflichen Lebensbereichen.“ Pathologische Spieler und Social-Media-Nutzer zocken oder chatten der Studie zufolge vier oder mehr Stunden am Tag.
In der Corona-Pandemie haben Kinder und Jugendliche mehr Zeit am Smartphone und am PC verbracht. Gestiegen ist dabei auch der Anteil derjenigen, die krankhaft spielen oder chatten, wie eine Studie zeigt. Auch hierzulande sei das Problem grösser als bisher angenommen, sagt Markus Meury, Mediensprecher der Stiftung Sucht Schweiz. «Zahlen aus dem Jahr 2022 zeigen, dass 4.3 Prozent der erwachsenen Bevölkerung – also rund 265’000 Personen – ein risikoreiches Geldspielverhalten aufweisen.» Ein kleiner Teil davon sei auch spielsüchtig.
Hieraus resultieren signifikante Beeinträchtigungen in persönlichen, sozialen und schulisch-beruflichen Lebensbereichen.» Pathologische Spieler und Social-Media-Nutzer zocken oder chatten der Studie zufolge vier oder mehr Stunden am Tag. «Der Anstieg der Mediensucht ist vor allem auf die wachsende Zahl pathologischer Nutzer unter den Jungen zurückzuführen», sagte Studienleiter Rainer Thomasius vom DZSKJ des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). «Da persönliche, familiäre und schulische Ziele in den Hintergrund treten, werden alterstypische Entwicklungsaufgaben nicht angemessen gelöst. Ein Stillstand in der psychosozialen Reifung ist die Folge.» Thomasius warb für eine «kontinuierliche wissenschaftliche Erfassung» und Präventiv- und Therapieangebote.
Bei Glücksspiel wird eine starke Abnahme beobachtet, die deutlichste Zunahme bei der Nutzung von Computerspielen. Das Risiko für ein problematisches Spielverhalten ist bei Online-Glücksspielen besonders hoch. Dabei dürfte die Zahl an Online-Spielenden in den vergangenen Monaten wegen Covid-19 nochmals gestiegen sein. 16 Kantone und das Fürstentum Liechtenstein lancieren deshalb mit der Botschaft „Glücksspiele können abhängig machen. Geldspiele sind unter Jugendlichen verbreitet und ein Teil von ihnen zeigt ein riskantes Geldspielverhalten.
Dafür wird eine repräsentative Gruppe von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren mit je einem Elternteil zu ihrem Umgang mit digitalen Medien an bisher fünf Messzeitpunkten befragt. Nach den Befragungen im September 2019, im April 2020, im November 2020 und im Mai 2021 spiegeln die aktuellen Erkenntnisse die Ergebnisse der jüngsten Befragung im Juni 2022 wider. Die Studie, die Zusammenhänge zwischen Nutzungsmustern, Nutzungsmotiven und familiären Nutzungsregeln über den Verlauf der Pandemie hinweg untersucht, ist weltweit einmalig. Spielsucht ist eine von der Weltgesundheitsorganisation WHO anerkannte und auch im DSM‑5 erfasste psychische Störung. Von pathologischem Spielen ist die Rede, wenn die Person nach eigenen Angaben unter Schwierigkeiten mit dem eigenen Spielverhalten leidet.
Der aktuelle Wissensstand über die Exposition junger Menschen gegenüber Geldspielreizen ist jedoch nach wie vor begrenzt. Vor diesem Hintergrund hat Sucht Schweiz eine explorative Beobachtungsstudie durchgeführt mit dem Ziel alle Formen von Geldspielreizen, d.h. Stimuli, zu dokumentieren, denen 16- bis 18-Jährige potenziell ausgesetzt sind.
Wenn sich das Verhalten über etwa zwölf Monate nicht ändert, besteht laut Thomasius eine Sucht, die Probleme bereiten kann. Wie eine Studie, die im Auftrag der Krankenkasse DAK durchgeführt wurde, zeigt, ist die Zahl der Jugendlichen, die an Social Media- oder Videospielsucht leiden, in den letzten zwei Jahren deutlich angestiegen. Die Umfrage wurde mit 1250 Erziehungsberechtigten und jeweils einem dazugehörigen Kind im Alter von 10 bis 19 Jahren durchgeführt. Die Sensibilisierungskampagne ist Teil des Programms “Spielen ohne Sucht” zur Glücksspielsuchtprävention im Auftrag von 16 Deutschschweizer Kantonen (AG, BE, BL, BS, LU, NW, OW, SO, UR, ZG, AI, AR, GL, GR, SG, TG) und das Fürstentum Liechtenstein. Umgesetzt wird das Programm von Sucht Schweiz und der Perspektive Thurgau.
Weltweit schätzen Experten eine Größenordnung von über 60 Milliarden Euro. Die Gefahr der Online Glücksspielsucht und der hohen Verschuldung sollte für jeden Menschen dazu führen, vom Glücksspiel im Internet Abstand zu nehmen. Nach einer Studie der Universität Hohenheim sollte geprüft werden, ob die Corona-Pandemie einen Einfluss auf das Glücksspielverhalten der Allgemeinbevölkerung in Deutschland hat. Die Ergebnisse zeigten, dass 66,9% der Befragten keine Glücksspiele konsumierten, während bei 33,1% ein Spielkonsum während der Corona Pandemie vorlag.
Jedoch kann Glücksspielsucht laut Rimann in allen gesellschaftlichen Gruppen vorkommen. Insgesamt sind Jungen häufiger suchtgefährdet oder bereits von einer Sucht betroffen als Mädchen – insbesondere beim Gaming. So zeigen 18,1 Prozent der Kinder und Jugendlichen eine problematische Nutzung digitaler Spiele. Bei den sozialen Medien, die 23,1 Prozent aller Befragten problematisch nutzen, ist die Verteilung mit 52,1 Prozent (Jungen) bzw. Im Hinblick auf die Altersstruktur zeigt sich, dass besonders ältere Jugendliche deutlich häufiger eine Abhängigkeit von digitalen Medien zeigen. Wie sich Schulschliessungen auf die Mediennutzung auswirken, zeigt ein Blick ins Ausland.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Anteil der problematischen Spielerinnen und Spieler hat sich von 2,3 Prozent (2018) auf 5,2 Prozent (2021) verdoppelt. Jetzt einen die Kantone ihre Kräfte und lancieren eine gemeinsame Präventionskampagne unter gambling-check.ch. Auch eine Studie der Universität von Bristol untersuchte die Auswirkungen der Corona Pandemie auf das Online-Glücksspiel Verhalten der Bevölkerung. In ihrer Zeitschrift für Glücksspiel-Studien wurde die Befragung von 2632 jungen Erwachsenen veröffentlicht. Zwar wurden aufgrund der verschiedenen Lockdowns insgesamt weniger Glücksspiele gespielt.

Leave a Reply
Want to join the discussion?Feel free to contribute!